Her mit dem Kettchen!

Donnerstag, 10.10.2013

Was den Deutschen ihr Ehering ist dem Hindu-Paar das Mangal Sutra. Eine heilige Kette aus Gold, die der Braut am Ende der Hochzeitszeremonie von ihrem Gatten (oder wie bei uns: der Schwiegermutti) umgelegt wird. Früher wurde sie mit 3 Knoten befestigt, heutzutage hat sie einen normalen Verschluss 😉

Das Mangal Sutra steht für die Zusammengehörigkeit des Paares, ihre Liebe und ihr heiligen Verbundenheit. Na wenn das mal nicht ein schönes Symbol ist :).
Der Göttergatte bekommt nix – ausser der Braut natürlich :).

Während meine Schwiegermutti mir also die Kette umlegt und uns ihren Segen erteilt, bekomme ich endlich was zu essen (ein Laddoo…my favorite 😆 ). Nach ichweißnichtwievielen Stunden in der Hitze wäre mir was zu trinken zwar auch nicht unrecht gewesen, aber man nimmt ja was man kriegt ;). Der Frischangetraute spöttet auch so gleich („Iss und werde groß und stark!“) und die Lacher sind auf seiner Seite 😆 .

Nach zahlreichen Glückwünschen und Segnungen durch Priester und Verwandtschaft ist die Zeremonie nun also rum. Fehlt nur noch der sonst tränenreiche Abschied der Braut. Wir schieben noch einen Besuch im Tempel dazwischen und lassen uns vom Fotografen eine gefühlte Ewigkeit vor eben jenem ablichten (ist aber auch wirklich ein schickes Gebäude 😆 ), und dann geht es in’s „neue“ Heim. Meine „Impro-Brüder“ schieben noch ein wenig den Wagen an und weg ist die Tochter des Hauses (was eben im Normalfall zum Tränenfluss führt).

Und wer jetzt glaubt, das war’s…der täuscht. Es ist jetzt ca. 15Uhr Ortszeit, in ca. einer Stunde sollte ich wieder im Beauty Parlour sitzen um für die Reception Party am Abend hergerichtet zu werden…aber mei…erstens kommt es anders und zweitens als als man denkt ;).

Es ist soweit!

Donnerstag, 10.10.2013

Nachdem auch mit dem Bräutigam eine Unzahl an Fotos mit so ziemlich jedem Verwandten nach der Sehra Bandi Zeremonie geschossen wurde, machen wir nochmal ein paar Bilderchen gemeinsam – und dann heißt es: Aufbruch!

Bräutigam und die ganze Verwandtschaft machen sich, begleitet von lauter Musik, auf dem Weg zum Tempel. Und ich – tja, ich warte weiter ;roll: . Der feierliche Einzug zum Ort der Trauung unter Begleitung der Blaskapelle ist dem Bräutigam vorbehalten. Ich werde später „dazu stoßen“. Von daher kann ich jetzt auch nur das berichten, was ich entweder aus der Ferne (im Auto wartend), auf Video oder diversen Fotos gesehen habe 😉 .

Kurz vor Ankunft beim Tempel wurde von Auto auf Pferd umgesattelt.  Herr Mehra saß zusammen mit seinem kleinen Neffen Daksh auf einem geschmücktem Gaul (goldene Hufe :lol:), die Mädels der Familie tanzten durch die Straßen (wie erinnern uns: Musiker mit Trompeten, Tuba, Trommeln und Co. waren dabei) und nach einer gefühlten Ewigkeit kamen dann auch alle am Tempel an.
Dort wartete bereits Pandit Binder samt Assistent und hatte schon so einiges vorbereitet.

Es war eigentlich zunächst geplant, dass Familieangehöhrige meiner Schwägerin den Part „meiner“ Familie übernehmen würden für die diversen, uns doch unbekannten Zeremonien. Vor Ort aber gab es aber wohl einen kurzen Plausch zwischen Priester und Bräutigam. Der Pandit war sogleich begeistert von der Idee, dass Frau Mutter und Frau Tante anwesend waren und doch selbst an der Zeremonie teilnehmen könnten. Alles was es dafür Bedarf war ein Dolmetscher. Herr Mehra hatte nun also etwas mehr als nur heiraten zu tun 😉 .

So begann der Pandit auch gleich mit dem ersten Puja und diversen Mantren. Frau Mutter hatte gleich alle Hände voll zu tun mit der offiziellen Begrüßung ihres zukünfitgen Schwiegersohnes.

Ich wartete 🙄 derweil im Auto. Plötzlich wurde mir eine Schüssel mit Milch gereicht, in die ich einen Blick werfen sollte. Wieso konnte mir in dem Moment keiner sagen – aber offensichtlich hatte Herr Mehra zuvor sein Spiegelbild ebenfalls darin suchen dürfen. Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen dann ein paar „Schwägerinnen“ (genaue Verwandtschaftsgrad gerne auf Anfrage 😉 ) und führten mich zum Mandap, einem eigens für die Trauung errichteten, geschmückten Baldachin).

Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass mir da so langsam das Herz in die Hose (Kleid?!) rutschte.